Die Pfadibewegung ist die grösste Jugendorganisation der Welt und steht auch heute für Freundschaft, Engagement, Zusammenhalt und tolle Abenteuer.
Die Pfadis treffen sich regelmässig mit Jugendlichen in ihrem Alter zu gemeinsamen Erlebnissen. Sie verbringen viel Zeit in der Natur, wo sie praktisches Wissen für das Leben im Freien erlernen. Spiel, Spass und Abenteuer stehen bei diesen Aktivitäten im Vordergrund. Gegenseitiger Respekt und Toleranz werden in der Pfadi gross geschrieben.
Gleichzeitig übernehmen Kinder und Jugendliche aber auch Schritt für Schritt Verantwortung. Sie bestimmen das Geschehen in ihrer Gruppe und engagieren sich für ihre Mitmenschen. Höhepunkt des Pfadiprogramms sind mit Sicherheit die jährlichen Lager zur Ferienzeit.
Die Pfadi besteht aus fünf
Altersstufen. Diese altersspezifische Zuteilung ermöglicht es, Kinder und Jugendliche altersgerecht zu fördern und auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Interessen einzugehen.
Biberstufe (1./2. Kindergarten und 1. Klasse)
Für die Jüngsten, die Biber, bietet die Pfadi Raum sich selber und andere Kinder besser kennen zu lernen. In der Biberstufe soll zudem die
Fantasie und die Kreativität der Kinder angeregt und gefördert werden. Dies bedeutet, dass Spiel und Spass an oberster Stelle stehen.
Wolfsstufe (2. bis 5. Klasse)
Für
Kinder ab sechs Jahren, die der Wolfsstufe angehören, steht der Entdeckungsdrang im Mittelpunkt. Die Ziele und Methoden der Pfadibewegung werden durch Spiele und Aktivitäten vermittelt. So finden
viele Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Schnitzeljagd oder das Bauen einer Seilbrücke, in der freien Natur statt. Die Kinder lernen fair miteinander zu spielen, lüften das Geheimnis des
Spurenlesens, begegnen den verschiedenartigen Bewohner des Waldes und finden heraus, wie ein Feuer gemacht wird.
Pfadistufe (6. bis 9. Klasse)
In der
Pfadistufe erleben Kinder und Jugendliche in kleinen Gruppen gemeinsam zahlreiche Abenteuer. Körperliche Aktivitäten, wie der Bau eines Turmes oder das Bestreiten eines Spielturniers, gehören
fest mit zum Programm. In der Pfadistufe können die Jugendlichen erste Kurse besuchen. In den Kursen eignen sie sich Fähigkeiten für die Gruppenleitung und die Mitorganisation von
Pfadiaktivitäten an.
Piostufe (ab 15 Jahren)
Bei den Pios
dreht sich alles um die Equipe, eine Gruppe von fünf bis zehn Jugendlichen. Betreut durch einen Leiter entwickeln Pios zum ersten Mal eigene Projekte. Ein solches Projekt könnte zum Beispiel „Mit
dem Fahrrad nach Paris“ heissen. Die Jugendlichen selbst sind verantwortlich, eine Route zu planen, die Zeit richtig einzuteilen und ein Sicherheitskonzept zu entwickeln. Dieses Projekt wird dann
im nächsten Lager zusammen mit ihren Leitern realisiert.
Roverstufe (ab 17 Jahre)
Die Stufe der
jungen Erwachsenen ab 17 Jahren wird Roverstufe genannt. Die Rover gestalten ihr Programm völlig selbstständig. Sie befassen sich innerhalb ihrer Gruppe während längerer Zeit mit einem
spezifischen Thema. Leiterinnen und Leiter aller Stufen und Abteilungen sind Mitglieder der Roverstufe.
PTA – Pfadi Trotz Allem
Neben den fünf
Altersstufen gibt es auch die Pfadi Trotz Allem (PTA) für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung. PTA-Gruppen bieten diesen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, aktiv in der Pfadi
mitzumachen. Gemeinsam erleben behinderte und nicht behinderte Kinder spannende Pfadiaktivitäten.
Der Ursprung der Pfadi liegt schon weit zurück. 2007 feierte die Pfadibewegung ihr 100 jähriges Jubiläum. Gegründet wurde die Pfadi 1907 vom Engländer Robert Baden- Powell, kurz BiPi, mit der Idee eine unpolitische und religiös unabhängige Jugendbewegung ins Leben zu rufen. Anfänglich gab es die Pfadi nur für Knaben, die so genannten Boyscouts. 1910 gründetet seine Schwester Agnes die erste Gruppe für Mädchen, die Girl Scouts. „Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast.“ Dieser berühmte Satz von BiPi gehört zur Grundhaltung von jedem Pfadfinder.
Die Pfadibewegung gelangte 1910 in die Schweiz. Die zuvor getrennten Gruppen von Mädchen und Knaben fusionierten 1987 und es entstand somit die Pfadibewegung Schweiz (PBS). Die Pfadibewegung Schweiz ist heute mit 42‘000 Mitgliedern und 600 Pfadigruppen die grösste Jugendbewegung der Schweiz. Praktiziert wird die Pfadi in jedem Land der Welt etwas unterschiedlich. Der militärische und erzieherische Grundgedanke wird in manchen Ländern noch ausgelebt, dies erkennt man beispielsweise an den Uniformen, welche korrekt getragen werden müssen oder an Bräuchen wie das Aufziehen der Fahnen, welche zeremoniell durchgeführt werden. Diese Bräuche sind in der Schweiz noch teilweise vorhanden, jedoch steht die Pfadi grundsätzlich für die Individualität jedes einzelnen Teilnehmers. Auch dies ist an der Uniform gut erkennbar, welche in der Schweiz von jedem Pfadi bunt verziert wird. In der Schweiz steht Pfadi hauptsächlich für Freundschaft, Abenteuer, Verbindung zur Natur, verantwortungsbewusstes Verhalten in der Gruppe und eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung.
In Schaffhausen entstand bereits 1914 die erste Abteilung, 1919 wurde der Kantonalverband gegründet.
Die Pfadfinderbewegung ist mit rund 40 Millionen Mitglieder in über 216 Ländern die grösste Jugendorganisation der Welt. International wird die Pfadi in zwei Verbände gegliedert. Die World
Organization of the Scout Movement (WOSM) und die World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS).
Pfadfindernamen und das Verzieren der Uniform, wie man es von Schweizer Pfadis kennt, kommen in anderen Ländern nicht vor. International werden nur die verdienten Abzeichen, sogenannte Badges, an
den richtigen Platz auf der Uniform angebracht.
Ebenfalls sind die Leiter in anderen Ländern mit ca. 30 Jahren im Vergleich zur Schweiz eher alt. Auch die Aktivitäten sind nicht unbedingt mit den hiesigen zu vergleichen. So stehen in den USA
auch manchmal Schiessübungen an und in Südostasien helfen Pfadfinder regelmässig bei Naturkatastrophen.
Internationale Anlässe
World Scout Jamboree (WSJ): Alle vier Jahre findet ein Jamboree statt. Dieses Lager wird von rund 40‘000 Pfadfinder aus der ganzen Welt während zwei Wochen bevölkert. Dabei kann man an diversen
Aktivitäten teilnehmen und neue Horizonte entdecken. Das Jamboree findet jedes Mal in einem anderen Land statt.
Zudem gibt es noch das Jamboree on the Internet (JOTI) und das Jambore on the Air (JOTA). Dabei kann man per Chat oder Funk mit Internationalen Pfadis zu einem bestimmten Zeitpunkt Kontakt
aufnehmen und sich austauschen.
Samira Kummer v/o Wasabi
samira.kummer@bluewin.ch
079 122 01 56
Pascal Neukomm v/o Orion
floregg-pascal@bluewin.ch
078 856 66 44